Bettgeschichten

Was ist mir das Liegen wert?

CHIARA FIORINI, Installation, Bettgeschichten, 2016

Martin Jedlitschka plante eine Parallelausstellung in seiner Galerie zur Manifesta in Zürich. Seiner Anfrage, ein Werk zum Thema „What People do for Money“ beizusteuern, bin ich gerne nachgekommen.Meine Auseinandersetzung mit Betten und Kissen nahm sich wie eine natürliche Hintergrundtapete für mein Werk aus. Darauf habe ich gemalt, Collagen angefertigt und schlussendlich gestickt. Die Arbeiten sind auf Bettfedern angebracht. Sie bilden so eine Art Matratze.

Die Frage war klar: „What People do for money?“ Dass Sex und Prostitution zum Zuge kommen würden, lag nahe. In vielen Domänen bleibt das Bett ein probates Mittel, um zu Geld und Erfolg zu gelangen. In jeder Volksschicht und Situation, bei einfachen und reichen Leuten. Ferner ist ein Kind zu gebären (Am liebsten natürlich ein Junge!) auch ein Mittel, die eigene Stabilität und Position zu festigen.

Weiblich, männlich, schön, attraktiv, schlank, erfolgreich, elegant und sexy zu sein – das ist der Preis für eine „erfolgreiche“ Beziehung oder eben eine „gute“ Heirat. Anders kommt man nicht viel weiter im Leben.

Lettres d’amour, Wohlfühloasen. Passi di danza, ojos de agua, raggi di sole. Sexträume, abrazos de luna, lacrime amare, Bluttropfen, parole d’amore, fleurs de passion, Kuschelecken. Parole al vento. Prickelnde Augenblicke, clins d’oeil, isole nella corrente… Alle guten Wünsche, die unter einer Decke stehen